Tourismus als Herausforderung für den ländlichen Raum, das war der Titel, zu dem der SPD-Ortsverband Lemförde Prof.Dr. Kim Schumacher von der Uni Vechta gewinnen konnte.
In seinem sehr interessanten und kurzweiligen Vortrag stellte er Rahmenbedingungen vor, unter denen Tourismus zu einer Wertschöpfung im ländlichen Raum führen kann.

Es beginnt damit, dem Gast freundlich zu begegnen, durch Angebote zum Verweilen zu überzeugen, den Tagesgast für Übernachtungen in der Region zu gewinnen. Hier beginnt die Wertschöpfung, Angebote müsse also gut und überzeugend sein. Dem Gast sollte vorgelebt werden, dass man sich mit der Region identifiziert und von ihr überzeugt ist. Dazu gehört auch, dass man bei schlechtem Wetter Alternativangebote machen kann.

Ziel muss auch sein, sich von anderen Regionen abzuheben, Alleinstellungsmerkmale zu definieren. Über allem steht die Frage: Was erwartet der Gast von unserer Region, wie könne wir den Gast neugierig auf uns machen.

In der anschließenden Diskussion stellten Matthias Galle und Heiner Richmann Ergebnisse einer kleinen Arbeitsgruppe vor, die durchaus im Kontext mit dem Vortrag von Prof.Dr. Schumacher sind.

Es besteht die Notwendigkeit, ein touristisches Ziel für unsere Samtgemeinde zu definieren, als Orientierungshilfe für alle Akteure und auch für Verwaltung und Politik.

Eine einheitliches Bild und das Erreichen eines gemeinsamen Ziels hängt nicht allein von Maßnahmen der Kommunen ab, vielmehr sind alle betroffenen Akteure in der Pflicht. Ein sicherlich schwieriger Prozess, der immer dann gelingt, wenn Überzeugung und Leidensdruck groß genug sind.

Wir müssen mit unseren Stärken wuchern, z. B. mit dem kleinsten Kinoort/Dümmerbrand/Brockumer Markt, regionale Produkte müssen beworben werden, Moorschnuckenessen, Diepholzer Gans, Strohschweine pp. Dümmer, Stemweder und Dammer Berge, Moore, Kranichrast machen uns einzigartig. Eine intensive Vernetzung mit dem Naturpark steigern den Erlebniswert erheblich.

Als Sofortmaßnahmen werden vorgeschlagen

  • Überarbeitung und Pflege der Rad- und Wanderwege, vorhandene Einrichtungen müssen fit gemacht werden, Patenschaften wären hilfreich.
  • Neue Themenrouten anbieten, die neugierig machen, z. B. Grenzgängerweg nach Preussen,
  • kulinarische Angebote rund um die Diepholzer Moorschnucke, Gans,
  • Naturparkteller, Auszeichnung von Betrieben als Partner des Naturparks.
  • Ein einheitliches Bild sollte den Gast erwarten, dazu gehört auch die Absprache
  • Der Gastronomie in Bezug auf Öffnungszeiten.
  • Nicht zuletzt muss der örtliche Nahverkehr stark verbessert werden. Der Marissa Park wirbt: Sie erreichen uns entspannt mit der Bahn bis Diepholz, dann sind es noch 12 Autominuten.

Einigkeit herrschte: Gemachte Hausaufgaben, die nicht unendlich Geld verschlingen, helfen dem Tourismus vor Ort.